Wie kommen 65 Meter lange Rotorblätter an den Standort eines neuen Windrads? Dieser Frage gingen knapp 40 interessierte Personen am vergangenen Wochenende bei einer Führung im Windpark Verenafohren nach. Organisiert wurde der Ausflug von Pro Wind Nordwestschweiz, geführt von Jutta Gaukler von der Energieagentur Kreis Konstanz.
Sie schilderte eindrücklich die Planung, den Bau und die Verhandlungen mit Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern. Da der Windpark nur 300 Meter von der Schweizer Grenze entfernt auf deutschem Boden steht, konnte das Projekt in lediglich fünf Jahren realisiert werden – während vergleichbare Projekte in der Schweiz oft 15 Jahre oder länger dauern. Die drei Windräder erzeugen Strom für rund 20’000 Haushalte pro Jahr, vor allem im Winter, wenn Energie besonders gebraucht wird.
Für den Transport der riesigen Rotorblätter mussten Feld- und Waldwege leicht verbreitert werden. Die gerodete Fläche wurde wenige hundert Meter entfernt wieder aufgeforstet. Seltene Pflanzen- und Tierarten wie der Frauenschuh oder die kahlrückige Waldameise wurden während der Bauphase besonders geschützt oder umgesiedelt.
Der Ausflug bot Gelegenheit, sich selbst ein Bild moderner Windenergieanlagen zu machen. Fragen wurden offen diskutiert – von überzeugten Befürworterinnen bis zu kritisch Interessierten. Am Ende war spürbar: Auch im Baselbiet braucht es Windenergie, wenn die Energiewende gelingen soll. Wir müssen vorwärts machen. Pro Wind Nordwestschweiz verweist auf die laufende Petition „Windkraft kann’s“ und lädt zur Generalversammlung am 3. Februar ein, mit einem Input zu Windkraft und Naturschutz – Fokus Vögel.
