Zahlreiche Gründe sprechen dafür, die Winde in der Region in Strom umzuwandeln. Die wichtigsten Gründe für Schweizer Windstrom:

Genügend Strom im Winter
Im Winter weht der Wind in der Schweiz stärker – genau dann, wenn wir am meisten Strom für das Heizen und die Beleuchtung benötigen. Windenergie und Photovoltaik ergänzen sich also ideal.
Schweizer Windenergie ist systemrelevant
Zwei Drittel des Windstroms wird im Winter produziert. Damit ist er für die Versorgungssicherheit systemrelevant und kompensiert die Solar- und Wasserkraft, die im Winter weniger produzieren.
Die Lösung für die Versorgungssicherheit heisst nicht einheimische Solarenergie oder Wasserkraft oder Windenergie. Benötigt wird ein intelligenter Strommix aller erneuerbaren Energien. Aufgrund ihrer hohen Winterproduktion ist die Windenergie systemrelevant. Indem wir Wasserkraft, Solar- und Windenergie kombinieren, können wir unsere Energieimporte senken und unseren Bedarf mit einheimischer und CO2-freier Energie selber decken.
Wasserkraft und Solarenergie sind im Sommerhalbjahr besonders produktiv. Im Winter liefern sie weniger Strom, weil ein Teil der Niederschläge als Schnee fällt und die Tage kürzer sind. Bei der Windenergie ist es umgekehrt: Weil die Winde im Winter stärker wehen, liefern die Anlagen zwei Drittel ihrer Produktion im Winter. Genau dann ist unser Energiebedarf fürs Heizen und die Beleuchtung am höchsten.

Dank Windstrom können wir in der Schweiz die Stromimporte im Winter, die heute vor allem aus deutschen Windkraft- aber auch Kohlekraftwerken und französischen Atomkraftwerken stammen, reduzieren.
Unsere Gross- und Urgrossväter haben mit dem Bau der Wasserkraftwerke beste Voraussetzungen für die Nutzung von Solar- und Windenergie geschaffen: Sie bilden die Hauptpfeiler einer erneuerbaren Energievollversorgung über das ganze Jahr.
Die Schweiz muss nun die Hürden für den zügigen Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion im Inland – vor allem für den Winter – beseitigen, um eine ausreichende Eigenproduktion zu gewährleisten.
2020 betrug der Solarstromanteil im Kanton Freiburg, einem der Kantone mit dem höchsten Solarstromanteil der Schweiz, an der gesamten Stromproduktion 9 %. Im Juli betrug die Produktion aller Solarstromanlagen im Kanton 18 % der gesamten Produktion, im Dezember 1 %
Text und Grafik: suisseéole.

Hohe Leistung
Eine einzige Umdrehung eines Windrads erzeugt genügend Strom für eine Fahrt von 50km mit einem e-Auto.
Eine mittlere Windturbine produziert Strom für rund 2’200 Haushalte.
Windenergieanlagen produzieren während 80 % der Zeit Strom
Bereits wenn der Wind unter 10 Stundenkilometer bläst, beginnt eine Windenergieanlage Strom zu produzieren. Nur bei sehr starken und länger andauernden Sturmböen werden die Anlagen abgeschaltet. Das kommt aber nur sehr selten vor. Auf der Fläche eines Einfamilienhauses produziert eine Windenergieanlage Strom für bis zu 10’000 Menschen. Oder während 30 Jahren Strom für bis zu 5’000 Elektrofahrzeuge, die jährlich 15’000 km fahren.

Auf einer Fläche eines Einfamilienhauses produziert eine Windenergieanlage Strom für ein ganzes Dorf. Über 4’000 kleine Anlagen wären nötig, um gleichviel Strom zu produzieren wie eine moderne, grosse Windenergieanlage.
Eine Windenergieanlage produziert während 80 % der Zeit Strom: Ab 10 Stundenkilometer produziert sie Strom. Erst wenn eine Windspitze von 150 Stundenkilometern länger als 10 Minuten andauert, stellt die Anlage automatisch ab. Diese Werte werden in der Schweiz sehr selten erreicht.
Windenergieanlagen sind besonders sinnvoll, weil zwei Drittel ihrer Produktion im Winter anfallen. Genau dann, wenn Wasserkraft- und Solarstromanlagen weniger produzieren, die Stromnachfrage in der Schweiz aber am höchsten ist!
Mit dem richtigen smarten Mix ergänzen sich alle erneuerbare Energien und garantieren über das ganze Jahr eine sichere, einheimische und ökologische Energieversorgung.
Die Stromproduktion der Schweizer Windenergieanlagen lässt sich sehen: Der Grossteil des Parks produzierten mindestens so viel und sogar mehr, als bei ihrem Bau prognostiziert wurde.

Windstrom sichert die Elektrifizierung der Wärmeversorgung und der Mobilität
Ein smarter Mix aus Wind-, Solar und Wasserstrom sichern die Elektrifizierung der Wärmeversorgung und der Mobilität. Er ist der Schlüssel, um die Klimaziele der Schweiz zu erreichen: Spätestens 2050 soll die Schweiz unter dem Strich kein CO2 mehr ausstossen. Im Gegensatz zu Wasser- und Solarkraft liefert die Windenergie den Löwenanteil ihrer Produktion im Winter, also genau dann, wenn unser Bedarf am höchsten ist. Deshalb ist sie systemrelevant.
- E-Auto versus Benzin-Auto: 90 % Wirkungsgrad statt 30 %
Der Benzin- oder Dieselmotor hat einen maximalen Wirkungsgrad von knapp über 30 %. Der reale Wirkungsgrad ist aber von der Tourenzahl des Motors abhängig, er liegt in der Praxis zwischen 15 % und 27 %. Zudem stammt das Erdöl für den Antrieb des Autos nicht aus der Schweiz. Ein Elektroauto dagegen weist einen Wirkungsgrad von rund 90 % auf. Und die Antriebsenergie kann in der Schweiz produziert werden: mit einer Solaranlage auf dem Hausdach oder mit Wasser- und Windstrom aus dem Stromnetz. Eine Windenergieanlage erzeugt genug Energie, um bis zu 5’000 Elektroautos mit Strom zu versorgen, die 15’000 km pro Jahr zurücklegen. Und das während rund 30 Jahren. - 1 Kilowattstunde Antriebsenergie für 4 Kilowattstunden Wärme
2023 wurden zwei Drittel der Haushalte in der Schweiz immer noch mit Heizöl oder Gas geheizt. Für den Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme setzt der Bund u. a. auf Wärmepumpen. Denn eine Wärmepumpe produziert mit 1 Kilowattstunde Strom bis zu 4 Kilowattstunden Wärme.
Der Bau von Windenergieanlagen vermeidet teure Investitionen in Speicher für den Winter.
Text und Grafik: suisseéole.

Das Geld bleibt in der Schweiz
Strom aus Sonne und Wind sind günstig.
Gemeinden können am Ertrag teilhaben.
Das Geld bleibt in der Schweiz
Seit 2009 wird in St. Brais wirtschaftlich Strom erzeugt – und die Gemeinde wird an den Erträgen beteiligt. Im Kanton Schaffhausen wurde am 19.6.2025 ein neues Energiegesetz angenommen, dass den Standortgemeinden einen Windzins garantiert. Windenergie wird dezentral erzeugt, und erzeugt Werte vor Ort.
Dank der Windenergie verringern wir unsere Abhängigkeit vom Ausland und erhöhen die Versorgungssicherheit
Die Schweiz gibt monatlich rund 1 Milliarde Franken für den Import fossiler Energien aus.
Wenn wir Fahrzeuge und Wärmesysteme mit Strom aus einheimischen erneuerbaren Energien betreiben, bleibt das Geld im Land und wir schaffen neue Arbeitsplätze. Mit einheimischem Wasser-, Solar- und Windstrom könnten wir uns schon heute selber mit Energie versorgen.

Die Schweiz gibt monatlich rund eine Milliarde Franken für den Import von fossilen Energien aus. Betreiben wir Fahrzeuge und Wärmesysteme mit Strom aus einheimischen erneuerbaren Energien, bleibt das Geld im Land.
- Der Wind bläst und die Sonne scheint, ob wir sie nutzen oder nicht. Indem wir dies aber tun, erhöhen wir nicht nur die Versorgungsicherheit, sondern senken dabei auch die Abhängigkeit von Stromimporten aus unseren Nachbarländern sowie auch von Ländern, die fossile Energien exportieren.
- 100 % der fossilen Energien sowie 100 % des Urans stammen von ausserhalb von Europa.
- Auch die Kosten für Stromimporte können plötzlich steigen : Im 4. Quartal 2020 beliefen sie sich auf 20 Millionen Franken, im 4. Quartal 2021 auf 1 Milliarde Franken, das ist eine Erhöhung um Faktor 50!
- Bereits heute produzierten die Schweizer Energieversorger im Ausland weit mehr Windstrom, als der Bund für 2050 in der Schweiz plant. Im Gegensatz zum Windstrom, der im Ausland produziert wird, wird der in der Schweiz erzeugte Windstrom direkt in unser Stromnetz eingespeist und gehört uns garantiert.
- Auch die Einnahmen aus dem Bau, dem Betrieb und dem Unterhalt der Windenergieanlagen kommen dem lokalen Gewerbe und dessen Arbeitsplätzen zugute.
- Stromimporte werden zunehmend unsicher. In Deutschland sind alle AKW vom Netz, Ende 2038 das letzte Kohlekraftwerk.
- Zudem wird die EU ab 2025 70 % ihrer Stromproduktion im Winter für sich in Reserve halten. Ob unsere Nachbarn dann noch genügend Strom haben, um ihn in die Schweiz zu exportieren, ist fraglich.
- Aufgrund des Entscheids des Bundesrates, 2021 die Verhandlungen mit der EU über ein Rahmenabkommen zu beenden, ist der Abschluss eines Stromabkommens ungewiss. Die Netzstabilität in der Schweiz wird dadurch gefährdet und die Importfähigkeit ist grundsätzlich in Frage gestellt. Die Schweiz muss nun die Hürden für den zügigen Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion im Inland – vor allem für den Winter – beseitigen, um eine ausreichende Eigenproduktion zu gewährleisten.
Text und Grafik: suisseéole.

Gute Standorte
Vor allem im Jura produzieren bereits jetzt Windenergieanlagen wirtschaftlich Strom. Das weitere Potenzial ist gross: allein in Baselland können gemäss Bundesamt für Energie 600 Gigawattstunden Energie jährlich erzeugt werden. Das sind 30% des gesamten Verbrauchs im Kanton.
Der Wind stoppt nicht an den Schweizer Grenzen
Windenergie ist eine erprobte Technologie: In den Nachbarregionen produzieren rund 8’000 Windenergieanlagen Strom. In der Schweiz sind es 47.
Im Saarland, rund eineinhalb Mal so gross wie der Kanton Freiburg, produzieren über 200 Windenergieanlagen Strom. Im Bundesland Rheinland-Pfalz, rund so gross wie das Schweizer Mitteland, sind es rund 1’800 Windenergieanlagen. In Österreich, das doppelt so gross wie die Schweiz ist, ernten über 1’400 Anlagen Strom.

2023 deckten 20 Länder Europas jeweils mehr als 10 % ihres Stromverbrauchs mit Windenergie. Slowenien, die Slowakei und die Schweiz bilden die Schlusslichter dieser Rangliste: Ihr Windstromanteil liegt unter 1 %.
Text und Grafik: suisseéole.
Gemäss Potenzialstudie des Bundesamts für Energie könnte in der Schweiz die Hälfte des Stroms mit Windenergie gedeckt werden. Es gibt genügend gute Standorte. Wir müssen beginnen, das Potenzial zu nutzen.